Sharon Stone

Bei einer Vernissage mit Bildern von Sharon Stone (ja richtig, die Schauspielerin malt schon länger und hat damit ihr Leben als Studentin finanziert) treffe ich eine ambitionierte Kunstsammlerin, die seit vielen Jahrzehnten sammelt.

Karl Valentin sagte: Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.

In ihrem Fall braucht die Kunst immer mehr Platz. Und so kommt es, wie es kommen muss, die Sammlerin kann die Bilder nicht mehr alle präsentieren. Sie stapeln sich auf dem Fußboden und lehnen sich an die Wand. Das muss nicht sein. Ich biete meine Hilfsbereitschaft an und verweise auf meine weißen Wände und die Möglichkeit einer Dauerleihgabe. Unter diesen Umständen könnte die Bilderliebhaberin etwas aus ihren Beständen in anderer Umgebung neu genießen. Häufig sind sogar die Erb*innen dankbar, dann brauchen sie sich nicht darum zu kümmern. Wie ich aus eigener Erfahrung weiß, haben Kinder häufig einen völlig anderen Geschmack als die Eltern und wissen deswegen nicht so recht etwas mit den „Erbstücken“ anzufangen. Aber über Geschmack brauchen wir nicht zu streiten. Und dann erfahre ich von ihren vergangenen Bildkäufen bzw. von den Kaufkriterien. Entweder war die Künstlerin bildhübsch oder die Sammlerin hatte mehr als nur ein paar Glas Rotwein zu sich genommen. Sharon Stone ist zweifelsohne gut anzusehen und erfüllt somit das Kriterium hübsch. Das ist keine Frage. Die Malerin ist aber an diesem Abend nicht zugegen und der Wein ist bis jetzt noch nicht in Strömen geflossen.

Jetzt gilt es, mit dem Galeristen ins Gespräch zu kommen. Dieser möchte vor lauter Diskretion trotz einiger Verkäufe nicht über Preise reden. Immerhin sind die Sammlerin und der Galerist miteinander bekannt.

Seien Sie froh, dass Sie mich haben.

Ihre

Frau zu Kappenstein

Foto: Michaela Hanf

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